Ilana Shmueli

Ilana Shmueli

Ilana Shmueli, geb. als Liane Schindler am 7.3. 1924 in Czerno­witz. Vater Möbelfabrikant, Mutter aus Wiener Familie. Shmueli besuchte bis 1940 die rumänische Schule, 1940-41 die jiddi­sche. Nach der deutsch-rumänischen Besetzung entging die Familie aufgrund einer rumänischen Aufenthaltsbewil­ligung der Deportation nach Transnistrien; nach einem mehrere Monate an­dauernden Aufenthalt im Ghetto in ein für Juden bestimmtes Wohnviertel überwiesen. In dieser Zeit Bekanntschaft mit Rose Ausländer und Freundschaft mit Paul Celan. März 1944 mit den Eltern in einer organisierten Gruppe auf illegalen Wegen über Constan­za nach Istanbul und Tel Aviv; dort Studium am Seminar für Musik­erziehung. 1950-51 in London; Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka und Itzig Manger. 1953 Heirat mit dem Musik­wissenschaftler Herzl Shmueli. Studium der Sozialarbeit und Kriminologie; auf diesen Gebie­ten bis 1984 tätig. 1965 Wieder­begegnung mit Paul Celan in Paris; 1969 mit Celan in Jerusalem. Übersetzte aus dem Hebräischen und dem Deutschen und be­gann spät Gedichte zu schreiben (Deutsch und Hebräisch); ver­einzelt Veröffentlichun­gen ihrer Gedichte und autobio­graphischen Prosaarbeiten in Literaturzeitschrif­ten und Anthologien. 1999 veröffentlichte sie "Sag, daß Jerusalem ist" (Auf­zeichnungen über Paul Celan, Oktober 1969 ─ April 1970) auf Hebräisch mit Über­setzungen von 27 Gedichten Celans. 2002, nach dem Tod ihres Man­nes, Übersiedlung nach Jerusalem.

Ilana Shmueli verstarb am 11. November 2011 in Jerusalem.

Bücher: Sag, daß Jerusalem ist. Über Paul Celan: Oktober 1969 ─ April 1970 (Eggingen 2000); Briefwechsel mit Paul Celan (Frankfurt/M. 2004); Ein Kind aus guter Familie. Czernowitz 1924-1944 (Aachen 2006); Fragmentos de una época. Una carta. (Spanisch, auch Nieder­ländisch und Englisch, deutsche Ausgabe in Vorbereitung; Barcelona 2007); Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt. (Gedichte; Aachen, Wien 2007).