Leo Katz, geb. 1892 in Sereth (Bukowina), sollte Rabbiner werden; durch die Erfahrung des rumänischen Bauernaufstands von 1907 Zuwendung zu sozialen Fragen. Studierte Geschichte und Philosophie in Wien. 1919 Mitgied der KPÖ. 1920-22 in New York; 1921 Gründungsmitglied der Workers Party of America; Mitarbeiter an der jiddischen Zeitschrift "Morning Freiheit" und der "New Yorker Volkszeitung". Ab 1922 wieder in Wien; Mitarbeit am KPÖ-Zentralorgan "Rote Fahne". 1924 Heirat mit Bronia (Bronislawa) Rein (1902 Kolomea/Galizien - 1989 Wien). 1926 als Korrespondent der "Proletarska Prawda" (Kiew) in Paris. 1927 wieder in Wien; Geburt des Sohnes Friedrich. Von 1930 an in Berlin; zuerst in der Auslands-, dann Feuilletonredaktion der "Roten Fahne" (Zentralorgan der KPD). 1933 Flucht nach Paris. Gründer und Redakteur der kommunistischen jiddischen Tageszeitung "Naie Presse". 1936-38 Waffeneinkäufer für die Spanische Republik. 1938 nach New York. Kontakte zu Ernst Bloch und Ernst Karl Winter. Konzentrierte sich von nun an mehr und mehr auf das Schreiben: Zwischen 1938 und dem frühen Tod 1954 entstanden in rascher Folge zwei große historische Essays, zwei Kinderbücher und sechs Romane. 1940 nach México D.F.. Vortragstätigkeit an der Arbeiter-Universität; Publikationen in der mexikanischen Tageszeitung "Novedades" und der Zeit¬schrift "Hoy". Mitarbeit "Austria Libre", "Alemania Libre" und "Austro American Tribune". 1942 Mitbegründer des Verlags "El Libro Libre". Mitbegründer. Mitarbeit an der 1944 gegründeten Monatszeitschrift "Tribuna Israelita". September 1949 Rückkehr nach Wien; wollte sich mit der Familie zuerst in Israel niederlassen, sah aber nach mehrwöchigem Aufenthalt im Herbst 1949 keine Arbeitsmöglichkeiten als jiddischer oder deutschsprachiger Schriftsteller und Journalist. In Wien Mitarbeiter der "Österreichischen Volksstimme" (Zentralorgan der KPÖ). Starb 1954 in Wien.
Werke: Totenjäger (Roman, México D.F. 1944); Seedtime (Roman, New York 1947); Die Grenzbuben (Jugendbuch, Berlin 1951); Tamar. Erlebnisse aus der Zeit des Spartakus-Aufstandes (Jugendbuch; Berlin 1952); Die Welt des Columbus (Historischer Roman, Berlin 1954); Der Schmied von Galiläa (Historischer Roman, Berlin 1955); Brennende Dörfer (Roman, Wien 1993).
Im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft erschienen: Leo Katz: Totenjäger. Roman. Mit einem Vorwort v. Konstantin Kaiser und einem Nachwort von Friedrich Katz. Wien und Aachen: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft und Rimbaud Verlag 2005. 405 S. ISBN-10 3-901602-22-4.
Leo Katz: Brennende Dörfer. Roman. Wien und Aachen: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft und Rimbaud Verlag 2006. 175 S. ISBN-10 3-901602-27-5. ISBN-13 978-3-901602-27-6.