Josef Burg

Josef Burg

Josef Burg, geb. am 30.5. 1912 in Wischnitz in der Bukowina. Vater: Flößer. Schule und Lehrerseminar des "Jüdischen Schul-Vereins" in Czernowitz. 1934 erste Erzählung in der jiddischen Zeitschrift "tscher­nowizer bleter". 1935-38 Studium der Germa­nistik in Wien. Bekannt­schaft mit den jiddischen Autoren Mendel Neugröschel, Ber Horowitz, Melech Rawitsch. 1941 Flucht in die Sowjetunion. Deutschlehrer in der Wolgadeutschen Republik und Hochschulleh­rer in Iwanowo. 1959 Rückkehr ins mittlerweile ukrainische Czernowitz. Lehrer und freier Schriftsteller; seine Erzählungen werden in der seit 1961 in Moskau erscheinenden jiddischen Zeitschrift "ssowetisch hejmland", aber auch in den USA, in Israel und Polen veröffentlicht. Ab 1990 gab er in Czer­nowitz eine jiddische Monatszeitschrift unter dem Namen der 1938 zwangseingestellten "tschernowizer bleter" heraus. Zu seinem 80. Geburtstag wurde in Czernowitz eine Festschrift zu seinen Ehren veröffentlicht. 1992 erhielt er den israelischen Segal-Preis für Literatur, 1993 wurde ihm der Ehrentitel "Ver­dienter Kultur­schaffender der Ukraine", 1997 das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich und 2007 das Öserreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen. Burgs Werke erscheinen, übersetzt von Beate Petras und Armin Eidherr, seit 2004 in der Reihe "Der Erzähler Josef Burg" im Verlag Hans Boldt, Winsen/Luhe (BRD).

Josef Burg verstarb am 10. August 2009 in Czernowitz.

Werke: afn tschermosch (Auf dem Czeremosz, Bukarest 1939; deutsch: Winsen 2005); ssam (Gift, Czernowitz 1940; deutsch: Winsen 2005); doss lebn gejt wajter (Das Leben geht weiter, Moskau 1980); iberruf fun zajtn (Über die Zeiten hinweg, Mos­kau 1983); a farsch­petikter echo (Ein verspätetes Echo, Moskau 1990; deutsch: München 1999); Ein Gesang über allen Gesän­gen (Leipzig 1988); Sterne altern nicht (Winsen 2004); Dämme­rung (Winsen 2005); Mein Czernowitz (Winsen 2006); Begeg­nungen. Eine Karpatenreise (Winsen 2006); Über jiddische Dich­ter (Winsen 2007); Ein Stück trockenes Brot (Winsen 2008).