Elazar Benyoëtz wurde als Paul Koppel 1937 in Wiener Neustadt geboren und flüchtete 1939 mit den Eltern nach Palästina. Er wuchs in Jerusalem in hebräischer Sprache auf, absolvierte ein Rabbinatsstudium, übte den Beruf aber nie aus. 1957 erster hebräischer Gedichtband, dem sechs weitere folgten. 1964-68 lebte er in Berlin (BRD), wo er 1965 die später in Frankfurt/M. fortgesetzte Bibliographia Judaica begründete. 1968 Rückkehr nach Jerusalem, wo er die Miniaturenmalerin und Kalligraphin Renée Koppel (Künstlername Metavel) heiratete. Berühmt ist er als Aphoristiker. Fragen der Metaphysik und des Verhältnisses von Deutschen und Juden beschäftigen ihn vielfach in seinen Werken. 1988 erhielt er den Adelbert von Chamisso Preis. Er schreibt in deutscher und hebräischer Sprache Essays, Gedichte, Aphorismen, Briefe (für ihn eine Kunstform) und lebt in Jerusalem. Der hebräische Name Benyoëtz bedeutet "Sohn des Ratgebers". 2004 erhielt er zusammen mit Robert Menasse den Joseph Breitbach Preis, 2009 das Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. - Seine Bücher erschienen u.a. im renommierten Hanser Verlag (München, Wien) und zuletzt auch im Wiener Braumüller Verlag.
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Werke: Sahadutha (Mit einem Nachwort von George Itamar, Berlin 1969); Einsprüche (München: 1973); Einsätze (München: 1975); Worthaltung. Sätze und Gegensätze (München: 1977); Eingeholt. Neue Einsätze (München: Hanser 1979);Vielleicht – vielschwer. Aphorismen (München: 1981);Weggaben (Weinfelden 1986); Clara von Bodmann – Elazar Benyoetz: Solange wie das eingehaltene Licht. Briefe 1966-1982 (Konstanz: 1989); Treffpunkt Scheideweg (Essays, München 1990); Filigranit. Ein Buch aus Büchern (Göttingen: 1992); Paradiesseits. Eine Dichtung (Herrlingen bei Ulm: 1992); Taumeltau. Vom Erwachen der Liebe (Herrlingen bei Ulm: 1993); Träuma (Herrlingen bei Ulm 1993); Beten (Herrlingen bei Ulm: 1993); Hörsicht (Herrlingen bei Ulm: 1994); Wirklich ist was sich träumen läßt. Gedanken über den Glauben (Wuppertal: 1994) Brüderlichkeit. Das älteste Spiel mit dem Feuer. (Essays, München: 1994); Endsagung (Herrlingen bei Ulm: 1995); Querschluß (Herrlingen bei Ulm: 1995); Identitäuschung (Herrlingen bei Ulm: 1995); Entwirt (Herrlingen bei Ulm: 1996); Variationen über ein verlorenes Thema. Aphorismen (München: 1997); Alle Siege werden davongetragen. (München: 1998); Keineswegs (Mit einem Nachwort von Paul Hoffmann, Herrlingen bei Ulm: 1998); Anschluß (Herrlingen bei Ulm: 1999); Die Zukunft sitzt uns im Nacken. Aphorismen (München: 2000); Ichmandu. Eine Lesung (Herrlingen bei Ulm: 2000); Allerwegsdahin. Mein Weg als Jude und Israeli ins Deutsche (Zürich/Hamburg: 2001); Der Mensch besteht von Fall zu Fall. Aphorismen (Leipzig: 2002); Hinnämlich (Herrlingen bei Ulm: 2003); Finden macht das Suchen leichter (München: 2004); Das Mehr gespalten. Einsprüche. Einsätze (Jena; Dresden: 2007); Die Eselin Bileams und Kohelets Hund (München: 2007); Die Rede geht im Schweigen vor Anker. Aphorismen und Briefe (Hrsg v. Fr. Spicker, Bochum: 2007); Scheinhellig. Variationen über ein verlorenes Thema (Wien: 2009); Vielzeitig. Briefe 1958-2007 (Bochum: 2009); Fraglicht, Aphorismen (Wien: 2010); Sandkronen, Eine Lesung (Wien: 2012); Olivenbäume, die Eier legen. Nachbuch (Wien: 2012)