Trotz mehrerer Möglichkeiten, unmittelbar nach dem Krieg nach Österreich zurückzukehren, kann sich Kramer dennoch nicht zu einer solchen entschließen. Im Wiener Globus-Verlag erscheinen im Jahr 1946 die beiden Gedichtbände "Wien 1938/Die Grünen Kader" und "Die untere Schenke". Verschiedene österreichische Zeitungen und Zeitschriften machen auf den in Österreich inzwischen weitgehend vergessenen Lyriker aufmerksam. Gegen Ende des Krieges und unmittelbar danach stellt Th.K. einen weiteren Sammelband zusammen, der unter dem Titel „Lob der Verzweiflung“ erst nach dem Tode des Autors zu dessen 75. Geburtstag von Erwin Chvojka herausgegeben werden kann. Dieser enthält Gedichte aus den Jahren zwischen 1941 und 1946. Im Jahre 1947 wird Th.K. der Ehrenring der Österreichischen Liga für die Vereinten Nationen zuerkannt.
In England zunehmend isoliert und schwer krank, erleidet Th.K. in den 1950er Jahren oft Nervenzusammenbrüche, die mehrfach in Sanatoriumsaufenthalten enden. Diese bilden den Erfahrungshintergrund für eine unablässig andauernde Gedicht-Produktion. Auch ist eine umfangreiche Briefkorrespondenz u. a. mit Hilde Spiel, Harry Zohn, Michael Guttenbrunner, Kurt Blaukopf, Anna Krommer, Hedwig Stadelmann, Jhann Muschik und Erwin Chvojka, aus dieser Zeit erhalten. Th.K. hat nicht mehr die Kraft seine lyrische Produktion zu sichten oder gar neue Sammlungen zusammen zu stellen. 1951 wird er britischer Staatsangehöriger. 1956 gibt sein Freund Michael Guttenbrunner eine Auswahl von Gedichten „Vom schwarzen Wein“ im Salzburger Otto Müller Verlag heraus.
Nach langer Vorarbeit gelingt es schließlich einigen Freunden und Bewunderen Theodor Kramers, darunter dem Staatssekretär im österreichischen Außenministerium Bruno Kreisky, der sowohl beim Unterrichtsministerium sowie bei Bundespräsidenten Adolf Schärf interveniert, den schwerkranken und depressiven Lyriker im Herbst 1957 nach Wien zurückzuholen. Der finanziellen Unterstützung und Würdigung Theodor Kramers dient auch die Verleihungen des Preises der Theodor-Körner-Stiftung in den Jahren 1956 und 1957. Die Ehrenpension des Bundespräsidenten kann Th.K. jedoch nur drei Monate lang in Anspruch nehmen, bevor er am 3. April 1958 stirbt. Posthum wird ihm der Literaturpreis der Stadt Wien des Jahres 1958 verliehen. Th.K. findet seine letzte Ruhestätte in einem Grab „in bevorzugter Lage“ auf dem Wiener Zentralfriedhof. Dieses wird in den 1990er Jahren in ein Ehrengrab der Stadt Wien umgewidmet.
Th.K. hatte zuletzt noch Erwin Chvojka als Nachlaßverwalter eingesetzt. Dieser hat sich in Folge um das Werk Theodor Kramers verdienstvoll angenommen: ihm sind mehrere Ausgaben von Gedichtbänden und die Herausgabe der Gesammelten Gedichte in drei Bänden zu verdanken. Th.K. hat an die 12.000 Gedichte geschrieben, wovon über 2.000 publiziert sind.
Im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft erschien zuletzt:
Theodor Kramer: Solange der Atem uns trägt. Gedichte. Wien: Theodor Kramer Gesellschaft 2004. 104 S. ISBN-10 3-901602-19-4. ISBN-13 978-3-901602-19-1. Euro 12,90/ SFr 20,40.