Erika Bezdíčková: Mein langes Schweigen. Mit einem Vorwort von Olga Sommerová und einem Nachwort von Rainer König-Hollerwöger. Aus dem Tschechischen von Pavla Váňová. (Buchreihe anders erinnern, Band 8) Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2013. 124 S. ISBN 978-3-901602-52-8. Euro 12,-. Unter dem 1948 etablierten kommunistischen Regime bleiben antisemitische Diskriminierungen jedoch unter der Hand bestehen und zerstören wiederholt Erikas Versuche, sich ein neues Leben aufzubauen. Der tschechoslowakische Staat, unbeteiligt zwar an den Verbrechen der Schoa, erweist sich als ein Ort der Verdrängung, an dem eine offene Auseinandersetzung mit dem Geschehenen erst nach dem Zusammenbruch der neuen Gewaltherrschaft möglich wird. "Mein langes Schweigen" hatte aber noch einen anderen Grund: Erika Bezdíčková musste durch das Grauen der Schoa und das erlittene Unrecht hindurch erst eine Versöhnung mit sich selbst, mit dem Schuldgefühl der Überlebenden und damit den Zugang zu den Erinnerungen auch an eine unbeschwerte Kindheit finden.
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Sophie Roth: Für mein Schurlikind. Tagebuch 1940 - 1944 Sophie Roth (1901-1974), geborene Landau, lebte von 1914 bis 1938 in Wien, zusammen mit ihrem Ehemann Norbert, einem Angestellten und Geschäftsmann, und ihren beiden Söhnen Erwin (geboren 1924) und Richard Georg (genannt Schurli, geboren 1928). Im Herbst 1938 erkrankte Richard Georg an Leukämie. Er starb im Oktober 1939 in Manchester. Das hier vollständig wiedergegebene Tagebuch beschreibt den dramatischen Kampf um das Leben des Kindes im Wiener Rothschildspital und in Großbritannien, wohin das jüdische Ehepaar im August 1939 flüchtete. Es erwähnt auch die Zeitereignisse und wird damit zu einem menschlich und historisch besonders tragischen und ergreifenden Dokument.
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T. Scarlett Epstein: Es gibt einen Weg. Eine Jüdin aus Wien
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Gerda Hoffer, Judith Hübner: Zwei Wege ein Ziel – Zwei Frauenschicksale zwischen Wien und Jerusalem
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Hans Reichenfeld: Bewegtes Exil. Erinnerungen an eine ungewisse Zukunft.
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Nahid Bagheri-Goldschmied: Chawar. Roman. Aus dem Persischen von der Autorin. (Buchreihe anders erinnern, Band 3)
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Isaak Malach: Isja, ein Kind des Krieges. Eine Erinnerung. Nachwort von Veronika Seyr. Deutsche Bearbeitung von Konstantin Kaiser in Zusammenarbeit mit dem Autor und Emilia Malach. (Buchreihe anders erinnern, Band 2)Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2009. 175 S. ISBN 978-3-901602-35-1. Euro 18,- Isaak Malachs Kindheitserinnerungen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges führen in eindringlicher Weise vor Augen, was Millionen Flüchtlinge, die aus den von Nazideutschland eroberten Gebieten evakuiert wurden, innerhalb der Sowjetunion zu erleiden hatten, wobei besonders die russischen Juden betroffen waren. Es ist dies ein für viele unbekanntes Kapitel unserer Geschichte. Isaak Malach, geb. 1936 in Tschudnow (Ukraine), besuchte das Polytechnikum in Lvov (Lemberg), wo er 35 Jahre als Ingenieur tätig war. Isaak Malach lebt mit seiner Frau, einem Sohn und einer Tochter seit 1992 in Wien. Zwei weitere Kinder leben jetzt in den USA. Malach war beim Jüdischen Museum der Stadt Wien beschäftigt. Gedichte schreibt Malach seit seiner Kindheit. Erste Verse wurden in der "Pionierzeitung" veröffentlicht; seitdem sind viele seiner Gedichte in Zeitschriften erschienen. Malach veröffentlichte u.a. in russischer Sprache: Der Weg nach Auschwitz (Essay, 1968); Warschauer Melodien (Gedichte, 1969). Malachs literarisches Archiv ging bei seiner Auswanderung aus der Sowjetunion verloren. In Wien vollendete er die autobiographische Erzählung "Isja, ein Kind des Krieges". Malach, seit 1998 österreichischer Staatsbürger, komponiert auch selber, so eine "Neue Wiener Hymne" und das Lied "Wir Menschen auf Erden".
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Claire Felsenburg: Flüchtlingskinder. Erinnerungen. Vorwort von Elfriede Jelinek. (Buchreihe anders erinnern, Band 1) Wien: Theodor Kramer Gesellschaft und Aktionsradius Augarten 2002. 196 S. ISBN 978-3-901602-17-7, Euro 18,- Das Buch bietet einen seltenen Einblick in das Leben von Zehntausenden, die im Ersten Weltkrieg aus den von russischen Truppen bedrohten oder besetzten Gebieten der Donaumonarchie nach Wien flohen, hier in großem Elend lebten, Gegenstand antisemitischer Hetze wurden, schwer nur Gewißheit über ihre Zukunft erlangen und dennoch neue Lebensfreude und Lebensmut entwikkeln konnten. - Claire Felsenburg, geb. 1911 in Lemberg, flüchtete 1914 mit den Eltern nach Wien, in der Brigittenau besuchte sie die Schule besuchte. 1938 floh sie gemeinsam mit ihrem Mann Walter vor den Nazis.
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