Subjekt des Erinnerns?

Subjekt des Erinnerns?
Internationales Symposium aus Anlaß des 25jährigen Bestehens der Theodor Kramer Gesellschaft
24. - 26. September 2009

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Das Symposium findet in Kooperation mit dem Kulturverein Wien im Literarischen Quartier "Alte Schmiede", 1010 Wien, Schönlaterngasse 9, statt
"Erinnern" ist zu einem Schlüsselbegriff in Literatur und Wissenschaft der Gegenwart geworden. In dem Symposium geht es um eine kopernikanische Wende in der Erinnerungsdiskussion - nicht die Authentizität des Erinnerten sondern des Erinnerns selbst steht zur Debatte, und zwar auf dem schwierigen Gebiet von Widerstand, Verfolgung, Exil.


Gefragt wird nach der Subjektivität jener, die Erinnerungsarbeit leisten oder auf die eine oder andere Weise auf sich nehmen, nach den Individuen, nach den Subjekten, nach den Trägern einer geduldigen Arbeit um Verständnis und Erkenntnis; ein Vorstoß zur Verständigung über die eigenen Motive.

Die Referate sind auf eine Zeitdauer von 15 Minuten beschränkt. Nicht die jeweiligen literarischen, künstlerischen und/oder wissenschaftlichen Leistungen stehen hier im Mittelpunkt des Interesses, sondern die Frage: Wer erinnert wann, wo, wie, warum/weshalb, wozu?
Programm:

Donnerstag, 24. September, 18.00, lädt die Erste Präsidentin des Österr. Nationalrates, Mag.a Barbara Prammer, zu einer Festveranstaltung zum 25jährigen Bestehen der Theodor Kramer Gesellschaft.

Freitag, 25. September, 13.30-18.45: Symposium. Eröffnung des Symposiums durch Kurt Neumann und Konstantin Kaiser, anschließend 14.15-18.45 drei Blöcke mit jeweils drei Referaten und anschließenden Diskussionen.

Freitag, 25. September, 19.30: Buchpräsentation, Georg Stefan Troller präsentiert das Buch zur Trilogie "Wohin und zurück" (Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2009) und liest aus ihm. Einleitung: Ruth Beckermann.

Samstag, 26. September, 10-18.30: Fortsetzung und Abschluß des Symposiums in vier weiteren Blöcken mit je drei Referaten, Mittagspause von 12.30-13.45. Schlußdiskussion 16.15.

ModeratorInnen und Zeiteinteilung für die ReferentInnen werden noch bekannt gegeben. Koordination und Moderation: Helene Belndorfer, Siglinde Bolbecher, Alexander Emanuely, Konstantin Kaiser, Peter Roessler, Herbert Staud. - Mit Förderung des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung und der Stadt Wien - Kultur.

Sonntag, 27. September: 11-18.00: Filmvorführung Georg Stefan Troller präsentiert die Axel-Corit-Filmtrilogie "Wohin und zurück", im Metro Kino - Johannesgasse 4a, 1010 Wien Gemeinsame Veranstaltung mit dem Filmarchiv Austria und mit Unterstützung des ORF.
11:00 1. Teil: "An uns glaubt Gott nicht mehr" anschließend Gespräch mit G. St. Troller und Pause
14:00 2. Teil: "Santa Fe"
16:00 3. Teil: "Welcome in Vienna"

(ACHTUNG: Für die Filmvorführung ist unbedingt eine Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. notwendig!)

Die von Axel Corti aufgrund eines Drehbuchs von Georg Stefan Troller realisierte Trilogie "Wohin und zurück" (1982 86) stellt eine der herausragendsten Leistungen des österreichischen Films der Nachkriegszeit dar. Georg Stefan Troller hat nun das Originaldrehbuch rekonstruiert und erzählt in ihm auch die Geschichte der eigenen Emigration: Auswanderung aus Österreich, Einwanderung in Amerika und Rückkehr nach Europa. Es geht um jüdische Emigranten und, sofern sie überleben konnten, um ihre Heimkehr...



TeilnehmerInnen:

Evelyn Adunka
Ruth Beckermann
Helene Belndorfer
Siglinde Bolbecher
Michel Cullin
Alexander Emanuely
Herbert Exenberger
Primavera Gruber
Hans Haider
Miguel Herz-Kestranek
Doris Ingrisch studierte Geschichte
Konstantin Kaiser
Marita Keilson-Lauritz
Stefan Keller
Eva Kollisch
Martin Krist
Bernhard Kuschey
Ludwig Laher
Eleonore Lappin Eppel
Hannah Lessing
Karl Müller
Irene Nawrocka
Peter Pirker
Peter Roessler
Gerhard Scheit
Ursula Seeber
Friedrich Stadler
Herbert Staud
Georg Stefan Troller
Vladimir Vertlib
Manfred Wieninger


Kurzbiographien der TeilnehmerInnen:

Evelyn Adunka, geb. 1965, Studium der Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien. Ab 1992 Forschungen zur Geschichte der Wiener jüdischen Gemeinde vor und nach 1945. Redaktionsmitglied von "Zwischenwelt" (Wien) und Vorstandsmitglied der Österr. Gesellschaft für Exilforschung (öge). Verfasserin von rund 500 Publikationen zur neueren jüdischen Ge¬schichte und Geistesgeschichte, darunter. Bücher über die Wiener jüdische Gemeinde nach 1945, über österr. Juden in Israe und den NS-Kulturgutraub. Lebt als Historikerin in Wien.

Ruth Beckermann, geb. in Wien. Studium der Publizistik und Kunstgeschichte, Studienaufenthalte in Tel Aviv und New York. Während des Studiums Arbeit als Redakteurin für die Zeitschriften "trend" und "Weltwoche". 1978 Mitbegründerin des Filmverleihs "filmladen", wo sie sieben Jahre tätig war. In dieser Zeit entstanden ihre ersten Filme und Bücher. Lebt seit 1985 als freie Autorin und Filmschaffende in Wien und in Frankreich.

Helene Belndorfer, studierte Wirtschaftswissenschafterin mit beruflichem Schwerpunkt in Mittel- und Osteuropa mit ausgeprägtem Interesse für zeitgenössische Literatur und Zeitgeschichte, fasziniert von Zeitfenstern, die nur mehr kurze Zeit den Blick in die Vergangenheit erlauben (Beispiel Czernowitz), Mitglied u.a. der Theodor Kramer Gesellschaft, des österr. Mauthausen Komitees und des Dokumentationsarchis des österr. Widerstandes.

Siglinde Bolbecher, Historikerin und Exilforscherin, Mitbegründerin und stellv. Vorsitzende der Theodor Kramer Gesellschaft. Hg. der Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstandes "Zwischenwelt". Zahlreiche Ausstellungen (Theodor Kramer - Dichter im Exil, Wien 1938; Kabarett und Satire im Widerstand; Viertels Welt; Elisabeth Bergner u.a.) Studien und Beiträge zur österr. Exilliteratur und Zeitgeschichte. Hg. Der gesammelten Werke von Stella Rotenberg, Mitverfasserin des "Lexikons der österr. Exilliteratur" (Wien 2000). Zuletzt u.a. Hg. von "Frauen im Exil" (Wien, Klagenfurt/Celovec 2007).

Alexander Emanuely, geb. 1973, Autor und Essayist. Studium der Politik und der Theaterwissenschaft in Wien, derzeit Doktorant an der Universität für Angewandte Kunst. Seit 1999 Mitherausgeber von ContextXXI, schreibt Beiträge für "Jüdisches Echo", "Jungle World". 2006 erschien sein Jugendroman "Die Janitscharin". 2006-09 wissenschaftlicher Mitarbeiter der psychosozialen Ambulanz ESRA, lebt in Wien.

Herbert Exenberger, Prof., geb. 1943 in Wien, nach B-Matura Zweigstellenleiter der Wiener Städtischen Büchereien. 1970B2003 Bibliothekar am Dokumentationsarchiv des österr. Widerstandes. Seit über vierzig Jahren Mitarbeiter im Bezirksmuseum Simmering, gestaltete Sonderausstellungen, z.B. über Widerstand und Verfolgung in Simmering 1934-45 und über Rosa Jochmann. 1983 Victor-Adler-Preis, 1991 Willy und Helga Verkauf-Verlon Preis u.a. Veröffentlichte zuletzt "Gleich dem kleinen Häuflein der Makkabäer. Die jüdische Gemeinde in Simmering 1848-1945" (Wien 2009).

Primavera Gruber, geb. in Scheveningen (Niederlande), Studium der Niederlandistik in Leiden und der Rechtswissenschaften in Wien, gründete 1989 das "Klangforum Wien" und 1996 "Orpheus Trust - Verein zur Erforschung und Veröffentlichung vertriebener und vergessener Kunst". Baute die Datenbanken des "Orpheus Trust" auf. Herausgeberin von Büchern zum Musikexil und Verfasserin zahlreicher Aufsätze dazu. Lebt in Wien.

Hans Haider, geb.1943 in Berlin, seit 1946 in Villach. Volks- und Hauptschule, Kochlehre in Villach. Koch in Dortmund, Zürich, Genf. Dazwischen Bundesheer. Externistenmatura. 1969-74 Lehramtsstudium für Physik und Mathematik in Wien. 1975-2003 AHS Lehrer in Villach. Engagement gegen den Krieg in Vietnam, in verschiedenen Bürgerinitiativen, in der Friedensbewegung. Mitbegründer der Kärntner Grünen und 1987-96 Grüner Gemeinderat in Villach. Gründung des Vereins "Erinnern" im Jahre 1994.

Miguel Herz-Kestranek, geb. 1948 in St. Gallen, Schweiz, als Sohn jüdischer Remigranten. Vizepräsident des Österr. PEN-Clubs, bisher 11 Buchveröffentlichungen. Als Schauspieler Theaterjahre bis 1980, seitdem freiberuflich; ca. 150 TV- und Filmrollen; zahlreiche Rezitations- und kabarettistische Soloprogramme. 1988 ORF TV-Dokumentation "Vergiß das Wort, vergiß das Land" über österr. 1938'er Emigranten in Israel. Kuratoriumsmitglied des Dokumentationsarchivs des Öst. Widerstandes, Vorstandsmitglied der Österr. Gesellschaft für Exilforschung. Mitherausgeber der großen österr. Lyrikanthologie des Exils (2007). Lebt in Wien und St. Gilgen.

Hans Höller, geb. 1947 in Vöcklabruck, ist außerordentlicher Professor für Neuere Deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Universität Salzburg.Zudem ist erj korrespondierendes Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Inland und hat sich u.a. mit Beiträgen zur Thomas Bernhard-, Ingeborg Bachmann- und Gerhard Amanshauser-Philologie sowie als Herausgeber von Werken der genannten AutorInnen einen Namen gemacht.

Doris Ingrisch studierte Geschichte, Germanistik und Soziologie in Wien. Sie ist Dozentin für Zeitgeschichte, freiberufliche Wissenschaftlerin sowie derzeit Gastprofessorin für Gender Studies am Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ihre Forschungsprojekte und Publikationen umfassen die Bereiche Cultural sowie Gender Studies, Wissenschaftsgeschichte, Exil- und Emigrationsforschung, sowie Qualitative Methoden.

Konstantin Kaiser, geb. 1947 in Innsbruck, Studium der Philosophie, seit 1983 freier Schriftsteller und Kulturorganisator in Wien. 2002 Mitbegründer der Österr. Gesellschaft für Exilforschung. Sekretär der Theodor Kramer Gesellschaft und Mitherausgeber der Zeitschrift "Zwischenwelt". Veröffentlichte zuletzt u.a.: Jaffa Zins' "Scheindele" (Gedichte; Aachen, Wien 2007); Knappe Gedichte (Wien 2007); Ohnmacht und Empörung (Schriften; Wien, Klagenfurt 2008). Mitverfasser des "Lexikons der österr. Exilliteratur" (Wien 2000), Mitherausgeber von "In welcher Sprache träumen Sie?" (Anthologie österr. Exillyrik; Wien 2007).

Marita Keilson-Lauritz, geb. 1935 in Tallinn (Estland), lebt und arbeitet seit vier Jahrzehnten als Literaturwissenschaftlerin in den Niederlanden. Publikationen u.a. über Stefan George, Alfred Schuler, Eduard Kulke, Magnus Hirschfeld, Benedict Friedlaender und über die Zusammenhänge von Emanzipation und Literatur. Mitbegründerin und Mitherausgeberin der Zeitschrift "Forum Homosexualität und Literatur" (seit 1987) und Redakteurin von "arcadia. Internationale Zeitschrift für Literaturwissenschaft" (seit 2000). Verfasserin u.a. von: Die Geschichte der eigenen Geschichte. Literatur und Literaturkritik in den Anfängen der Schwulenbewegung (Berlin 1997).

Stefan Keller, geb. 1958. Aufgewachsen im Kanton Thurgau (Schweiz). Studium in Konstanz und Westberlin. Ab 1988 Redaktor der Wochenzeitung WOZ in Zürich. Mehrere Reportageserien zu zeitgeschichtlichen Themen. 1997 Promotion als Historiker an der Universität Basel. Seit 2006 freier Autor mit redaktionellem Pensum bei der WOZ. Vizepräsident der Paul Grüninger Stiftung in St. Gallen und Präsident der Journalisten in der schweizerischen Mediengewerkschaft comedia.

Eva Kollisch, geb. 1925 in Wien, flüchtete 1939 mit einem Kindertransport über England in die USA. Aktivistin der US-amerikanischen Friedens- und Menschenrechtsbewegungen. Unterrichtet Deutsch, Vergleichende Literaturwissenschaft und Women's Studies am Sarah Lawrence College in New York. Schreibt Gedichte, Erzählungen, Erinnerungen, so "Mädchen in Bewegung" (Wien 2003, engl. 2000) und "The Ground Under My Feet" (New Jersey 2007).

Martin Krist, geb. 1961 in Wien, 1980B88 Studium Geschichte und Germanistik in Wien. Seit 1988 AHS-Lehrer in Wien. Zahlreiche Schulprojekte zur Shoah, zur Geschichte des Exils und Projekte mit ZeitzeugInnen, Lehrbeauftragter am Institut für Zeitgeschichte. Vorstandsmitglied der "Theodor Kramer Gesellschaft". Publizierte u.a.: Vertreibungsschicksale (Wien 1999, 22001); Reinhold Eckfelds "Letzte Monate in Wien" (Wien 2002); E.A. Rheinhardts "Tagebuch aus den Jahren 1943B1944" (Wien 2003); Dagmar Ostermanns "Eine Lebensreise durch Konzentrationslager" (Wien 2005).

Bernhard Kuschey, geb. 1955 in Klagenfurt/Celovec, Studium Geschichte und Sportwissenschaft in Wien. Vielseitig in politischen und kulturellen Initiativen engagiert. Unterrichtet seit 1982 Geschichte an einem Wiener Gymnasium. Studien u.a. zu Ernst und Hilde Federn, veröffentlichte zuletzt die Doppelbiographie "Die Wodaks. Exil und Rückkehr" (Wien 2008).

Ludwig Laher, geb. 1955 in Linz, Studium Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg. Arbeit als Lehrer an einer AHS sowie als Autor in Salzburg. 1993 Übersiedlung nach Sankt Pantaleon (OÖ). Seit 1998 Freier Schriftsteller. Zahlreiche Literaturpreise und Stipendien. Schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Hörbilder, Drehbücher sowie wissenschaftliche Texte.

Eleonore Lappin Eppel, geb. 1951 in Wien, studierte in Boston, Ramat Gan und Jerusalem Deutsche, Englische und Vergleichende Literaturwissenschaften. Sie ist seit 1989 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs mit den Forschungsschwerpunkten Holocaust und Erinnerungspolitik im Nachkriegsösterreich, Autobiographien jüdischer ÖsterreicherInnen, jüdische Presse im deutschsprachigen Raum.

Hannah Lessing, geb. 1963 in Wien, ist Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und des Allgemeinen Entschädigungsfonds. Sie studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie war 2001 u.a. beteiligt an den Verhandlungen zum Entschädigungsabkommen von Washington. 2007 wurde sie für ihren Einsatz zugunsten der Überlebenden des Holocaust mit dem Shofar of Freedom Award ausgezeichnet, verliehen durch die Synagoge Temple Israel in Albany.

Karl Müller, geb. 1950 in Puch bei Hallein; Studium der Germanistik und Anglistik, a.o. Prof. für Neuere deutsche Literatur in Salzburg. Publikationen zur österr. Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, zur Geschichte der Literaturwissenschaft und zur Literaturpolitik; Fachbereichsleiter Germanistik (seit 2007), Mitglied des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg (seit 2004) und des Leitungsteams des Stefan Zweig Centre Salzburg (seit 2008); Vorsitzender der Theodor Kramer Gesellschaft, Vorsitzender des Vorstandes des Literaturhauses Salzburg. Leiter des Online Projektes "Österr. SchriftstellerInnen des Exils seit 1933".

Irene Nawrocka, Literaturwissenschaftlerin und Exilforscherin, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Österr. Biographischen Lexikon der Akademie der Wissenschaften. Veröffentlichungen u.a.: Verlagssitz: Wien, Stockholm, New York, Amsterdam. Der Bermann Fischer Verlag im Exil (1933 1950). Ein Abschnitt aus der Geschichte des S. Fischer Verlages" (2000); Carl Zuckmayer Gottfried Bermann Fischer. Briefwechsel (2004).

Peter Pirker, Politikwissenschafter, Forschungen zu Nationalsozialismus, Exil, Geheimdiensten und Widerstand 1938-45; derzeit Forschungsprojekt zum KZ Loibl/Ljubelj sowie Mitarbeit an der Ausstellung "Was damals Recht war... Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht" (1.9. und 15.10.2009 in Wien/Nestroyhof), Herausgeber von Eric Sanders' "Emigration ins Leben" (Wien 2008), Patrick Martin Smith' "Widerstand vom Himmel" (Wien 2004).

Peter Roessler, geb. 1958 in Wien, Professor für Dramaturgie am Max Reinhardt Seminar, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Arbeiten zu Dramaturgie, Theaterpublizistik, Exil- und Nachkriegstheater, Schauspiel- und Regiegeschichte, Fragen des zeitgenössischen Theaters, Film. Aufsätze u.a. zu Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Otto Basil, Paul Kalbeck, Berthold Viertel, Alfred Polgar, Ferdinand Bruckner. Mitherausgeber u.a. der Essays Berthold Viertels sowie von Büchern über Berthold Viertel, Exiltheater, Wiener Theater nach 1945, die Rezeption des Exils und die Geschichte des Max Reinhardt Seminars.

Gerhard Scheit, Dr. phil., geb. 1959; Studium: Wiener Musikhochschule, Universität Wien, FU Berlin. Freier Autor, Arbeiten zur Kritischen Theorie; über den Souverän und die Ästhetik in der Moderne; Bücher u.a.: Hanswurst und der Staat (1995); Dramaturgie der Geschlechter (1995); Mülltrennung. Beiträge zu Politik, Literatur und Musik (1998); Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus (1999); Suicide Attack. Zur Kritik der politischen Gewalt (2004); Jargon der Demokratie (2006). Mitherausgeber der neuen Jean Améry Werkausgabe (2002-07).

Ursula Seeber, geb. 1956 in Innsbruck, Studium der Germanistik, Klassischen Philologie und Vergleichenden Literaturwissenschaft; Mitarbeiterin der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur im Literaturhaus, dort seit 1993 Leiterin der Österreichischen Exilbibliothek. Publikationen, Editionen und Ausstellungen zur österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts und zum Exil, Auswahl: Wie weit ist Wien. Lateinamerika als Exil für österreichische Schriftsteller und Künstler (Mithg. 1995); Kleine Verbündete. Little Allies (Hg. 1998); Geteilte Erinnerung. Generationen des Exils (Mithg. 2003); Asyl wider Willen. Exil in Österreich 1933 1938 (Hg. 2003); Anna Mahler (Mithg. 2004); Fred Wander (Mithg. 2005); Wolf Suschitzky Photos (Mithg. 2006); Westend Stories. Erinnerungen und Texte aus Wien VII (Mithg. 2009).

Friedrich Stadler
, geb. 1951 in Zeltweg, Zeithistoriker und Universitätsprofessor an der Universität Wien. Studium Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Geschichte in Graz und Salzburg. 1991 Gründer des Instituts Wiener Kreis. Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftstheorie, Geschichte, Theorie und Methodologie der Kulturwissenschaften, neuere österr. Kultur und Geistesgeschichte, Exilforschung. Zahlreiche Buchpublikationen.

Herbert Staud, geb. 1954 in Wien; AHS Lehrer für Deutsch und Geschichte; Lektor für Deutschdidaktik an der Universität Wien; Mitarbeiter der Pädagogischen Hochschulen in Wien und Linz; Vorstandsmitglied der Theodor Kramer Gesellschaft; zahlreiche Arbeiten zur Didaktik und zur österr. Exilliteratur.

Georg Stefan Troller, geb. 1921 in Wien. Mit 17 Jahren emigriert, kehrte er 1949 endgültig nach Europa zurück. Er lebt seitdem in Paris und arbeitete als Sonderkorrespondent für das ZDF. Bekannt geworden für seine dokumentarischen Fernsehserien "Pariser Journal" und "Personenbeschreibung". Daneben zahlreiche Sachbücher, Fernsehfeatures und Drehbücher. Parallel zu seinem Filmschaffen hat sich Georg Stefan Troller zum Schriftsteller entwickelt, dessen zentrales Thema mehr und mehr und immer unabweislicher die Erfahrung von Vertreibung und Exil geworden ist. 2005 Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.

Vladimir Vertlib, geb. 1966 in Leningrad; Eltern Mitglieder einer illegalen zionistischen Organisation. 1971 Ausreise nach Israel. Ab 1972 in Wien. 1975 nach Amsterdam, dann wieder Israel. 1976-80 wieder in Wien, dann 1980/81 in New York und Boston. Erste Schreibversuche, vorerst auf Russisch. Aus den USA abgeschoben, neuerliche Rückkehr nach Wien. 1984-89 Volkswirtschaftsstudium in Wien. Lebt seit 1993 als freischaffender Schriftsteller in Salzburg. Redakteur der Zeitschrift "Zwischenwelt". Verfasser von Romanen, Essays, Erzählungen, Kritiken.

Manfred Wieninger, geb. 1963 in St. Pölten, wo er heute nach einigen Jahren im Wiener Exil wieder lebt. Studium der Germanistik und Pädagogik. Bisher fünf Kriminalromane mit dem schrägen "Harlander Diskontdetektiv" Marek Miert. Im September 2009 erscheint der MM-Krimi "Rostige Flügel" als Taschenbuch im Zürcher Unionsverlag. Zahlreiche Forschungen und Aufsätze zu Verfolgung und Widerstand in St. Pölten.
um Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg. Arbeit als Lehrer an einer AHS sowie als Autor in Salzburg. 1993 Übersiedlung nach Sankt Pantaleon (OÖ). Seit 1998 Freier Schriftsteller. Zahlreiche Literaturpreise und Stipendien. Schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Hörbilder, Drehbücher sowie wissenschaftliche Texte.