| Georg Stefan Troller: Wohin und zurück. Die Trilogie. Drehbuch zur gleichnamigen Filmtrilogie. Mit einer Einleitung des Autors und einem Nachwort von Ruth Beckermann. Wien: Theodor Kramer Gesellschaft 2009. 201 S. ISBN 978-3-901602-38-2. Euro 21,-/SFr 32,40. Die von Axel Corti aufgrund eines Drehbuchs von Georg Stefan Troller realisierte Trilogie "Wohin und zurück" (1982-86) stellt eine der herausragendsten Leistungen des österreichischen Films der Nachkriegszeit dar. Georg Stefan Troller hat nun das Originaldrehbuch rekonstruiert und erzählt in ihm auch die Geschichte der eigenen Emigration: Auswanderung aus Österreich, Einwanderung in Amerika und Rückkehr nach Europa. Es geht um jüdische Emigranten und, sofern sie überleben konnten, um ihre Heimkehr."Wohin und zurück" besteht aus den drei Teilen: Der erste Teil beginnt in der Reichspogromnacht im November 1938 und endet im Sommer 1941, als es den letzten Emigranten gelang, das sinkende Schiff Europa zu verlassen.
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Nahid Bagheri-Goldschmied: Chawar. Roman. Aus dem Persischen von der Autorin. Reihe anders erinnern, Bd. 2. Wien: Theodor Kramer Gesellschaft 2009. 147 Seiten. ISBN 978-3-901602-21-4. Euro 18,-/SFr 27,90. In dem Roman beschreibt die Autorin aus eigenem Erleben die Kindheit des Mädchens Chawar in einer wohlhabenden Teheraner Familie, in der die traditionellen Anmaßungen eines religiös verbrämten Patriarchats mit neuen Lebensansprüchen und Ansichten teils stumm nebeneinander herlaufen, teils heftig und mit tragischen Auswirkungen zusammenstoßen. Dem Streben nach moderner Bildung steht das Festhalten am Überlieferten gegenüber. Die Familie spiegelt den sozialen und kulturellen Zustand des Iran im Ausgang der Periode der Schah-Herrschaft. Das Mädchen Chawar gerät als Studentin und danach als Lehrerin in einen immer tieferen Konflikt zuerst mit dem Schah-Regime, dann aber mit der neu errichteten „Islamischen Republik“ und den deren Doktrin terroristisch durchsetzenden Revolutionswächtern. Chawars Geliebter wird ermordet, und ihr selbst bleibt nach monatelanger Haft und Folterung nur mehr die rasche Flucht ins Ausland. Der Roman ermöglicht ein Verständnis der Vorgänge im heutigen Iran, von innen her schildert die Niederlage der verschiedenen linksgerichteten und laizistischen Parteien und Strömungen im Iran. Der Roman ist im Exil in Österreich entstanden und beschreibt indirekt auch die Differenz zwischen den Zuständen in Österreich, und dem, was im Iran zu unserer Zeit möglich war und ist.
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Isaak Malach: Isja, ein Kind des Krieges. Eine Erinnerung. Reihe anders erinnern, Bd. 3. Nachwort von Veronika Seyr. Deutsche Bearbeitung von Konstantin Kaiser in Zusammenarbeit mit dem Autor und Emilia Malach. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaftca. 176 S. ISBN 978-3-901602-35-1. Euro 18,-/SFr 27,-. Isaak Malachs Kindheitserinnerungen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges führen in eindringlicher Weise vor Augen, was Millionen Flüchtlinge, die aus den von Nazideutschland eroberten Gebieten evakuiert wurden, innerhalb der Sowjetunion zu erleiden hatten, wobei besonders die russischen Juden betroffen waren. Es ist dies ein für viele unbekanntes Kapitel unserer Geschichte. Gedichte schreibt Malach seit seiner Kindheit. Erste Verse wurden in der "Pionierzeitung" veröffentlicht; seitdem sind viele seiner Gedichte in Zeitschriften erschienen. Malach veröffentlichte u.a. in russischer Sprache: Der Weg nach Auschwitz (Essay, 1968); Warschauer Melodien (Gedichte, 1969). Malachs literarisches Archiv ging bei seiner Auswanderung aus der Sowjetunion verloren. In Wien vollendete er die autobiographische Erzählung "Isja, ein Kind des Krieges". Malach, seit 1998 österreichischer Staatsbürger, komponiert auch selber, so eine "Neue Wiener Hymne" und das Lied "Wir Menschen auf Erden". |
Michael Guttenbrunner: Opferholz. Wien und Aachen: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft und Rimbaud Verlag 2009. 92 S. ISBN 978-3-906102-37-5. Euro 20,-/SFr 40,50 Mit der Neuauflage von „Opferholz“ wollen wir an den 5. Jahrestag von Michael Guttenbrunners Tod (12. Mai 2004) erinnern. „Opferholz“ (1954) ist Guttenbrunners entscheidender Durchbruch zu seinem ganz eigenständigen Schreiben gewesen. |